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Wie die Corona-Krise unsere Arbeitswelt verändert

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Vor der Corona-Krise war der Anteil der Mitarbeiter, die im Homeoffice tätig waren, sehr gering. Gerade einmal 4 Prozent der deutschen Belegschaft arbeitete von zu Hause aus. Diese Zahlen haben sich stark verändert. Laut einer Online-Umfrage unter 6.200 Erwerbstätigen waren dies beim ersten Corona-Lockdown im April letzten Jahres 27 Prozent und im Januar dieses Jahres waren es 24 Prozent – fast ein Viertel der Befragten.

Hybrides Arbeiten
Anteil der im Homeoffice arbeitenden Beschäftigten in Deutschland vor und während der Corona-Krise 2020 und 2021. Quelle: Statista

Fakt ist also, dass die Homeoffice-Nutzung insgesamt seit Beginn der Pandemie deutlich zugenommen hat. Laut eines Berichts im Handelsblatt sind über 70 Prozent der Deutschen dafür, dass ein gesetzlicher Anspruch auf Homeoffice definiert wird. Die Voraussetzung, nämlich ein verlässlicher Internetzugang, ist gemäß Statista bei 96 Prozent der deutschen Haushalte gegeben.

Moderne Technik macht’s möglich

Zwar hat das Coronavirus im vergangenen Jahr die globale Wirtschaft auf den Kopf gestellt und damit weltweit eine Welle beispielloser Schwierigkeiten ausgelöst, insbesondere für kleine Unternehmen, aber sie hat die Unternehmen auch dazu gezwungen, sich auf eine Weise anzupassen, die sie nie für möglich gehalten hätten. So sahen sich viele KMUs genötigt, ihre Mitarbeiter ausschließlich oder hauptsächlich von zu Hause aus arbeiten zu lassen, damit die Ausbreitung des Virus verhindert und der Gesundheitsschutz ihrer Angestellten gewährleistet werden konnte.

Doch dank allgegenwärtiger Konnektivität, Automatisierung und mobiler Technologie waren viele kleine und mittelständische Unternehmer in der Lage, trotz massiver globaler Umwälzungen zu bestehen und sogar noch zu wachsen. Denn während das Arbeiten von zu Hause zu Zeiten der Pandemie für das Überleben vieler Unternehmen unabdingbar war, haben die Mitarbeiter bewiesen, dass sie genauso effizient und produktiv arbeiten konnten wie zuvor.

Vorteile von Homeoffice

  • geringere Gemeinkosten wie Büro- oder Reisekosten für die Arbeitgeber
  • Unternehmen haben eine größere Flexibilität bei der Rekrutierung, da viele Stellen nicht mehr davon abhängen, wo die Mitarbeiter leben und arbeiten
  • Flexiblere Arbeitsgestaltung und eine bessere Work-Life-Balance sorgt bei den Mitarbeitern für ein erhöhte Arbeitszufriedenheit
  • Angestellte haben mehr Zeit und weniger Benzinkosten, da sie weniger pendeln müssen
  • Da sie nicht mehr in Fahrdistanz zum Arbeitsplatz wohnen müssen, ziehen viele Arbeitnehmer aus teuren Städten mit teuren Immobilien in günstigere ländliche Gegenden, wo die einzige Voraussetzung für die Arbeit eine Internetverbindung ist

Nachteile von Homeoffice

  • Ohne eine Büroumgebung kämpfen viele Mitarbeiter mit dem Gefühl der Isolation, mangelnder Kreativität, allgemeiner Ineffizienz und der Unfähigkeit, das Privatleben vom Arbeitsleben zu trennen
  • Betriebe müssen sich um arbeitsrechtliche, organisatorische und technische Lösungen für das Arbeiten von zu Hause kümmern
  • Da Berufs- und Privatleben zu Hause oft verschwimmen, kommt es bei vielen Angestellten automatisch zu vermehrten Überstunden
  • Viele Mitarbeiter können sich zu Hause nicht so gut konzentrieren, da sie durch Familienmitglieder und anderes abgelenkt werden
  • Angestellten fehlt der soziale Kontakt mit den Kollegen und der direkte Austausch mit dem Vorgesetzten

Die Arbeitswelt von morgen: Eine Mischung aus Homeoffice und Büro

Es ist klar, dass Unternehmen nicht in der Lage sein werden, ihre Mitarbeiter auf einen Schlag zurück ins Büro zu schicken. Wenn überhaupt, werden viele Unternehmen auf absehbare Zeit eine flexible, hybride Arbeitsumgebung beibehalten müssen, bei der die Angestellten sowohl von zu Hause als auch im Büro arbeiten.

Eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens EY hat ergeben, dass mehr als 80 % der Arbeitnehmer in Deutschland künftig wenigstens einen Teil ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen wollen. Eine Umfrage der Boston Consulting Group unter 9.000 Angestellten aus 20 Branchen und Berufsgruppen zeigt: Die meisten sind für einen Mix aus beidem – mit zwei oder drei Tagen Homeoffice und der übrigen Zeit im Büro vor Ort.

Wie können sich kleine Unternehmen auf das hybride Arbeitsmodell vorbereiten?

Die Definition eines hybriden Arbeitsmodells kann von Unternehmen zu Unternehmen variieren. Im Allgemeinen handelt es sich um eine Mischung aus Vor-Ort- und Fernarbeit. Es kann sich also auf eine Person beziehen, die ihre Arbeitszeit auf Büro und zu Hause aufteilt, oder es kann sich auf einen allgemeineren Ansatz beziehen, bei dem zumindest ein Teil der Teammitglieder zu jeder Zeit im Büro arbeitet.

Auch wenn hybrides Arbeiten wie die perfekte Lösung erscheint, um die Flexibilität zu maximieren und die Übergänge für die Mitarbeiter zu erleichtern, ist es wichtig, die Fallstricke zu beachten, die den Erfolg eines hybriden Modells schmälern können. Hier sind drei wichtige Aspekte, die Sie beachten sollten:

Erwartungen klar und deutlich kommunizieren

Jetzt, da das tägliche Leben so langsam zur Normalität zurückkehrt, sollten Sie die Erwartungen an Ihre Teammitglieder genau definieren. Überlegen Sie, welche kurz- und langfristigen Änderungen in Ihrer Arbeitsumgebung erforderlich sind. Müssen die Teammitglieder mehr im Büro anwesend sein? Wenn ja, wie oft? Bleibt die Arbeit im Homeoffice weiterhin eine Option? Wann müssen die Mitarbeiter im Homeoffice online und erreichbar sein? Werden Sie, falls noch nicht geschehen, Zuschüsse für Büroangestellte bereitstellen, um deren Heimarbeitsplätze einzurichten? Oder werden Sie flexible Arbeitsbereiche zur Verfügung stellen, die verschiedene Nutzungen, Zeitpläne und Bedürfnisse abdecken? Selbst wenn Sie keine klaren Antworten haben, ist es wichtig, die Kommunikation mit dem Team offen zu halten und nicht einfach davon auszugehen, dass jeder weiß, was im „neuen Normalzustand“ von ihm erwartet wird.

Vertrauen aufbauen

Unabhängig davon, wo Ihr Team arbeitet, ist der Aufbau einer Vertrauensbasis für einen erfolgreich funktionierenden Arbeitsplatz auf Basis des hybriden Modells unerlässlich. Die Förderung der Kommunikation und des Dialogs hilft dabei, Transparenz zwischen Ihren Teammitgliedern zu gewährleisten. Regelmäßige Zoom-Meetings oder Videokonferenzen, selbst wenn sie nur einmal pro Woche stattfinden, sorgen dafür, dass sich die Teammitglieder besser kennenlernen, sich über Projekt-Updates austauschen und eventuelle Schwierigkeiten bewältigen können. Je mehr Ihre Teammitglieder einander kennenlernen und in Echtzeit über ihre Arbeit erfahren können, desto besser sind sie in der Lage, Probleme zu lösen und die Arbeit der anderen zu schätzen.

Potenzielles Machtgefälle zwischen Mitarbeitern vor Ort und im Homeoffice

Mitarbeiter, die größtenteils oder all ihre Arbeitszeit im Büro verbringen, können oft von der Wahrnehmung profitieren, dass sie intensiver oder länger arbeiten als Homeoffice-Mitarbeiter, einfach aufgrund der Tatsache, dass sie präsenter sind. Dies kann zu einer gewissen Unausgewogenheit führen, die den Mitarbeitern vor Ort mehr Vorteile wie z. B. Beförderungen und Gehaltserhöhungen und mehr Anerkennung verschafft, nur weil sie leichter mit Kollegen und Unternehmensleitern zusammenarbeiten können. So entsteht die Gefahr, dass Homeoffice -Mitarbeiter sich ungerecht behandelt und nicht als wertvoller Teil des Teams fühlen.

Fazit: Es muss eine Balance her

Selbst kleine Unternehmen, die heute ausschließlich dezentral arbeiten, müssen wissen, ob sie in den kommenden Monaten ein dediziertes Büro mit Konferenzräumen benötigen werden oder nicht. Unternehmen, die während der Pandemie ihre Büroräume verkleinert haben, müssen ebenfalls herausfinden, ob sie auch in Zukunft auf diesem kleineren Raum weiterarbeiten können.

Für viele lautet die Antwort zweifellos ja, da die geringeren Gemeinkosten die Nachteile einer vollständig ausgelagerten bzw. hybriden Arbeitsumgebung mehr als ausgleichen. Aber auch Brückenlösungen wie Coworking-Arbeitsplätze können KMUs helfen, bei Bedarf auf Besprechungsräume und Bürogebäude zuzugreifen, ohne sich an einen langfristigen Mietvertrag und andere Ausgaben wie Büroausstattung zu binden.

Dies sind nur einige der wichtigsten Punkte, die bei der Einrichtung eines hybriden Arbeitsplatzes zu beachten sind. Obwohl niemand wirklich weiß, ob hybrides Arbeiten für immer Bestand haben wird, ist eines sicher: Die Pandemie hat den Trend zum Homeoffice beschleunigt, und es wird sehr schwer sein, sich davon komplett zu verabschieden. Zu viele Arbeitnehmer wissen inzwischen, dass Remote-Arbeit durchaus möglich ist, und die überwältigende Mehrheit sagt, dass sie zumindest eine gewisse Flexibilität in Bezug auf ihren Arbeitsort bevorzugen – und diese Arbeitnehmer werden sich Unternehmen suchen, die diesen Ansatz befürworten.

Nächste Schritte:

Wie sieht Ihr Unternehmen die Welt nach Corona? Bewegt sich Ihr Unternehmen in Richtung einer hybriden Arbeitsumgebung? Fakt ist: Unabhängig davon, wie Sie vorgehen und von wo Sie arbeiten, ist es wichtig, eine nahtlose Zusammenarbeit mit Ihrem Team zu gewährleisten.

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